In der wechselvollen Geschichte der Shagya-Araber hat es viele Menschen gegeben, die diese Rasse gefördert und mit großem Pferdeverstand voran gebracht haben. Große Hippologen haben zum Aufbau und Erhalt der Rasse beigetragen,
Historische Shagya-Araber Persönlichkeiten
- József Czekonics (1757 – 1824)
Initiator gezielter Anpaarung mit leistungsgeprüften, ausgewählten Zuchtpferden und Verfechter der Stutenfamilien - Oberst Rudolph Johann von Brudermann (1810 – 1889)
Gestüts-Komandant von 1857 – 1860 + Ankauf Expeditionen
Von Brudermann hatte für das Gestüt aus einer Expedition in die Ursprungszuchtgebiete des arabischen Pferdes eine größere Anzahl Hengste, Stuten und Fohlen erworben und damit einen wesentlichen Beitrag für den Ausbau der Zucht mit Originalarabern geleistet. Während seiner Amtszeit erreichte von Brudermann weitere, nachhaltige Verbesserungen in der Zucht Bábolnas durch die Anweisung der Reinzucht bei den Arabischen Vollblütern und der Araberrasse (später Shagya-Araber) sowie die ausschließliche Verwendung leistungsgeprüfter Hengste und Stuten. - Ferenc Leveldi Kozma (1826 – 1892)
Komandant in Bábolna - Mihály Fadlallah el Hedad (Nagle)
kam als Pfleger mit importierten Pferden der Expeditionen von Brudermann. Er wurde später selbst zum Komandanten in Bábolna ernannt und leitete Expeditionen - Tibor von Pettkó-Szandtner
- Major Freiherr von Herbert
Baron Eduard von Herbert wurde 1789 in Wien geboren und diente bei mehreren berittenen Einheiten der k. k. Armee. Er stand während der Koalitionskriege gegen Napoleon I. in russischen Diensten. Wegen seiner grossen Verdienste um den Sieg der Alliierten, erhielt er hohe Auszeichnungen durch Russland, durch Schweden und durch Preussen, dessen König Friedrich Wilhelm III. ihm den Orden „Pour le mérite“ verlieh. Aufgrund seiner Erfahrungen verfügte er über gute Sprach- und Pferdekenntnisse. Daher wurde er 1836 und 1839 zu erfolgreichen Ankauf-Expeditionen in den Orient geschickt. Er importierte u.a. Linienbegründer Shagya db, der der Rasse später seinen Namen gab. - Major Gottschligg
- Graf Franz von Zichy
- Hubert Rudofsky
Shagya-Araber Persönlichkeiten nach dem 2. Weltkrieg
- Dr. Ekkehard Frielinghaus
- Fritz Gramatzki (1922 – 2009)
Vorsitzender des VZAP Verband der Züchter und Freunde des arabischen Pferdes e.V. von 1979 bis 1983, bis 1986 Zuchtleiter des VZAP. Gründungsmitglied der ISG Internationale Shagya-Araber Gesellschaft - Hans Brabenetz
Seinen Militärdienst und Rekrutenausbildung absolvierte er beim Reiterzug, Die Kriegszeit verbrachte Hans Brabenetz im Reiterzug an der Ostfront. 1943 lernte er im k.u.Staatsgestüt Mezöhegyes die ungarische Fahrweise. Nach dem Krieg lebte Hans Brabenetz als Kriegsgefangener in der Sowietunion, in einem Fuhrwerkbetrieb und im Sommer als Pferdehirt in der Waldsteppe von Weissrussland. Ab 1948 war Hans Brabenetz in der Tierzuchtabteilung einer österreichischen Landwirtschaftskammer tätig und arbeitete im Pferdezuchtverband. Er war allgemein beeideter gerichtlicher Sachverständiger für Pferdezucht und Haltung. Sein grosses Wissen über die Pferdezuchten Osteuropas hat sich Hans Brabenetz durch zahlreiche Reisen angeeignet. Mit bewundernswerter Findigkeit und Akribie hat er Archivmaterial aufgespürt und ausgewertet, das schon verschüttet schien, Experten und Augenzeugen aufgesucht, die inzwischen wohl alle gestorben sind, sowie ihre Nachfahren befragt und Bild und Zeitdokumente von unschätzbarem Wert zusammengetragen. Es war Hubert Rudofsky, der Brabenetz ermunterte, sein Wissen auf Papier zu bringen und in einem Buch zu veröffentlichen. So entstand das Werk “Das k. k. Staatsgestüt Radautz und seine Pferde“ über eines der wichtigen Stammgestüte der Shagya-Araber Zucht.
- Liselotte Tarakus
Listelotte Tarakus hat die Grundlage für das erste deutsche Shagya-Araber Stutbuch geschaffen, indem sie die Pedigrees von über 200 Pferde ausarbeiten konnte. Diese wurden 1978 der WAHO vorgelegt, um die arabische Basis und die Prinzipien der Reinzucht nachzuweisen. Daher wurden die Shagya-Araber von der WAHO als eigenständige arabische Pferderasse anerkannt. Sie war Gründungsmitglied der ISG Internationale Shagya Araber Gesellschaft e.V. - Dr. Dr. Erich Flade
Der Doktor der Agrarwissenschaften arbeitete am Institut für Tierzuchtforschung in Dummerstorf-Rostock, dem späteren Forschungszentrum für Tierproduktion. Er war ein weltweit angesehener Hippologe, der ca. 600 Veröffentlichungen verfasste. Er förderte die Entwicklung von Pferdezucht und Pferdesport in der DDR. Im Bereich der Aus- und Weiterbildung von Fachkadern erwarb er sich bleibende Verdienste. Sein besonderes Interesse galt dem Arabischen Vollblutpferd. Er wählte die Vollblutaraber Abu Afas Galka, Grazyna und Armenia für das Institut für Tierzuchtforschung aus, die aus Polen importiert wurden und eine wesentliche Basis für die Zucht des Arabischen Vollblutpferdes in der DDR bildeten. 1962 erschin das Buch Das Araberpferd, das er selbst siebenfach für Neuauflagen überarbeitete.. Sein 1997 erschienenes Buch Janów Podlaski und die polnische Araberzucht ist ein weiteres Standardwerk.
Wichtige Shagya-Araber Persönlichkeiten gründeten 1978 die ISG
Engagierte Hippologen und Züchter der Shagya-Araber gründeten 1978 die ISG Internationsale Shagya-Araber Gesellschaft mit dem Ziel, die nach dem Krieg weltweit verstreute Zucht der Shagya-Araber zu koordinieren. Mit dabei waren Klaus-Dieter Gotzner, Ursula Rahm, Ulla Nyegaard, Ekkehard Frielinghaus.